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Ichsucht und christlicher Glaube – ist das nicht ein Widerspruch? Leider nein. In der christlichen Gemeinde entfaltet das Ich manchmal seltsame Bluten. Wie in der Gesellschaft geht es auch hier vielfach um Ichoptimierung und Selbstverwirklichung – nicht selten zulasten anderer. Dabei fordert Jesus seine Nachfolger auf, von sich wegzusehen und eigene Anspruche loszulassen. Bedeutet das dann, sich aufzugeben und nicht mehr „Ich“ zu sagen? Fuhrt dies nicht zu einer Gemeinschaft von Duckmausern und Mitlaufern? Wurde nicht mit der Aufforderung zur Unterordnung viel Missbrauch getrieben? Heute wird deutlich, dass eine Gemeinschaft, die aus vielen gro?en Ichs besteht, nicht funktionieren kann. Und es stellt sich immer drangender die Frage, wie wir mit Menschen zurechtkommen, die nur sich selbst sehen und alles bestimmen wollen. Die narzisstischen Bedurfnisse wachsen – wie reagieren wir in unseren Gemeinden darauf? Wie sieht eine gesunde und sozialvertragliche Ichentwicklung aus? Woran liegt es, dass sich ein Ich so unma?ig aufblahen muss? Wie gehen wir mit den riesengro?en Ichbedurfnissen um und wie findet das Ich zu seiner ganz normalen Gro?e zuruck? Gerade die Christen sind herausgefordert, sich diesen Fragen zu stellen. Darauf gibt dieses Buch Antworten und Ansto?e fur eine notwendige Diskussion. |