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Langsam kam Thorgur wieder zu Bewusstsein. Ihm war kalt. Sein eigener Schwei? hatte ihn ausgekuhlt. Die letzten Stunden hatte er tief unter den Stra?en der Stadt Karstheim verbracht, in Gewolben, die bis zur Belagerung der Stadt durch die Junger der Architekten wahrscheinlich lange Jahre unberuhrt von menschlichen Besuchern gewesen waren. Die Soldaten des Architektenordens hatten sich unterirdische Wege in die Stadt gesucht, und Thorgur hatte mit den eigenen Soldaten – oder auch Stammeskriegern – versucht, diese in den Tunneln unter der Stadt wieder zuruckzudrangen. Dabei muss er sich in einem Handgemenge verletzt haben. Oder er hatte sich ganz stumpf den Kopf an der niedrigen Felsendecke angesto?en. Wie auch immer, er muss fur Stunden bewusstlos gewesen sein. Entweder vollig unbeachtet, oder, falls ihn jemand gefunden hatte, musste derjenige ihn bereits fur tot gehalten haben. Die Situation war wirklich nicht die allerbeste. Der Konig stand kurz davor, den Verstand zu verlieren. Nach Thorgurs Meinung war das schon vor Jahren passiert, aber er hielt sich zuruck mit seiner Meinung. Es stand ihm nicht zu, den Geisteszustand seines Konigs in Frage zu stellen. Die Stadt wurde schon seit Wochen von den Truppen des Ordens der Architekten belagert. Und er verlor sinnlos Zeit, weil er sich in den Tunneln den Kopf angeschlagen hatte. Er versuchte die Benommenheit abzuschutteln. Seine Stirn pulsierte, und er konnte eine kraftige Beule erfuhlen. Gut, dass er seine Holzmaske nicht getragen hatte, nachher hatte er sich noch Splitter in den Schadel getrieben. Verdammt sei Konig Ogur, der ihm vor vielen Jahren in einem rituellen Zweikampf die Nase abgeschlagen hatte. |