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Dima Wannous erzahlt vom Leben der Menschen vor Beginn der syrischen Revolution 2011. Es sind zerstorte und gestorte Personlichkeiten, unfahig, angepasst, verangstigt, Kriecher, arme Schlucker. Sie sind Opfer einer alles beherrschenden Diktatur. Maha, soeben befordert, hat hart um die Position der Redaktionsdirektorin gekampft: durch umsichtiges Hofieren, vorauseilenden Gehorsam und regierungstreue Meinung. Endlich ist es soweit – doch ihr wird klar, dass der Stuhl einer Direktorin nicht nur erobert, sondern auch verteidigt werden will. Sahar, eine junge, hubsche Frau mit einem kleinen, dicken, haarigen Ehemann, verbringt ihre Tage mit dem Observieren der Nachbarn durch ihr Fenster sowie mit Koranunterricht durch eine Witwe aus der Nachbarschaft, die erstaunliche Handreichungen zu Keuschheit und Prostitution in der Ehe gibt. Samih ist Taxifahrer in Damaskus, der sein Auto liebt und in den langen Staus seine Fahrgaste mit den seltsamsten Fragen lochert. In neun ausdrucksstarken Erzahlungen lasst die Autorin die syrische Zivilgesellschaft fur die Leser entstehen. Beeindruckend klarsichtig hat sie 2007 die Moglichkeit einer Revolution in Syrien vorausgesehen. Fur die deutsche Ausgabe des Buches hat sie ein aktuelles Vorwort geschrieben. |